Vier Pfoten an Bord sind mit der richtigen Ausstattung im Auto kein Problem. Während Frau Klein schon mal den Star gibt, sitzt ihr Frauchen und professionelle Filmtiertrainerin Eve Schwender im Interview mit der DRIVE. Ein Besuch zu Hause bei den Stars auf Pfoten.
Frau Klein ist sehr verschmust. Außerdem kann sie einem wunderschöne Augen machen. Ihre Setcard attestiert ihr eine „besondere Ausstrahlung“, zudem sei sie eine „Sportskanone“. Das mag sie für den „Polizeiruf 110“ qualifiziert haben, einen Seriendauerbrenner im deutschen TV. Dackel Bodo nutzt einstweilen die Gelegenheit, um im Hintergrund nach Mäusen zu graben. Er hat sogar mal in einem Werbespot für die Deutsche Bahn mitgewirkt – und in Dutzenden anderen Produktionen, sprechen Sie den eitlen Vierbeiner aber bloß nicht darauf an. Er ist außerdem leicht schwerhörig (angeblich). Eve Schwender entschuldigt sich für die feuchtwarme Hundeschnauze von Frau Klein und setzt sich zu uns für ein Interview. Wir müssen da ein paar Fragen loswerden in Sachen Hunde, Erziehung, Autos. Wir haben uns gedacht, so eine Filmtiertrainerin wie Eve, die seit über 20 Jahren im Auftrag von Film und Fernsehen tierische Stars vor die Kamera schickt, kann uns gute Tipps geben. Wenn sie es nicht weiß, wer dann?
Eve Schwender: Bis zu einem gewissen Grad ja. In Deutschland sind aber für Filmtiertrainer anspruchsvolle Tierschutzauflagen zu erfüllen. Vor allem aber braucht es viel Einfühlungsvermögen: „Schema F“ hilft oft nicht, wenn ich Mensch und Tier dazu bringen möchte, dass sie interagieren. Ich versuche, mich in den Menschen hineinzuversetzen, um herauszufinden, was funktionieren könnte.
Ich arbeite mit Hunden, Katzen, Pferden und vielen anderen Tierarten. Häufig bringen auch Spezialisten ungewöhnlichere Tierarten ans Set, mit denen ich dann zusammenarbeite. Wir hatten zudem einige Zeit einen Kolkraben, dieser hat sich aber wieder in die Freiheit verabschiedet. Für jede Tierart ist eine Sachkundeprüfung vor dem Veterinäramt abzulegen.
Zum einen möglichst lautlos, sonst würde sich der Tonmann beschweren. Vieles läuft über Gestik und Mimik. Aber auch im normalen Leben ist die Körpersprache zwischen Mensch und Tier wichtig. Gerade Hunde achten darauf, wie wir uns bewegen. Am Set reichen feinste Hinweise zur Kommunikation. Das geht natürlich auch mal schief. Da genügt schon ein unbewusstes Kopfnicken von mir, und der Hund kommt an, weil er denkt: Alles im Kasten, Szene vorbei. Das Wichtigste für Filmleute ist der natürliche Umgang zwischen Tier und Schauspieler. Das ist die Kunst. Am Set soll zum Beispiel ein Schauspieler freudig begrüßt werden, der für den Hund fremd ist – und der vielleicht sogar Angst vor Hunden hat.
Etwa, indem man den Hund trainiert, zu einer Markierung mit einem blauen Punkt zu rennen, egal wo diese ist. Später funktioniert das auch ohne Marke, der Hund sprintet auf Kommando los. Befehle auf Distanz sind deshalb schwierig, weil ich die Belohnung nicht direkt geben kann. Das wird ersetzt durch „Klicker-Training“. Ein Klicklaut heißt: Brav, richtig gemacht! Belohnung kommt später!
Wenn der Hund eine Hauptrolle hat, dann ja. Oft müssen aber zehn Minuten vor Drehbeginn genügen als Vorbereitung für eine Szene. Das ist manchmal schon herausfordernd.
Das kommt etwas auf die Art, die Ausbildung und das Alter des Hundes an. Ein gut trainierter, erwachsener Hund ist bezüglich der Konzentrationsfähigkeit zu vergleichen mit einem vier- bis sechsjährigen Kind. Nicht selten ist daher auch die erste Einstellung die beste.
Das meiste läuft über Futterbestätigung, manchmal auch anders. Wir hatten kürzlich eine Tarantel am Set, die sollte über einen Arm laufen, und ihr Trainer hat sie mit einem langen Glasrohr angepustet. Vor dem Lufthauch bewegt sich die Spinne dann weg.
Ich hatte Hunde, solange ich denken kann, und war immer schon aktiv im Tierschutz. Das auch zum Beruf zu machen, war Zufall. Eine Freundin ist Tierärztin und Verhaltenstherapeutin für Tiere, bei ihr habe ich viel hospitiert und in Seminaren mein Wissen vertieft. Später kam ich dann zur Arbeit mit Filmhunden. Unser erster größerer Auftrag war die Serie „Hausmeister Krause“ mit der berühmten Rolle des Dackels Bodo. Zehn Jahre lang habe ich dort mit mehreren Tieren mitgewirkt.
Am aufwendigsten sind natürlich immer Kinoproduktionen, vor allem, wenn vielleicht sogar noch Hollywoodstars dabei sind. Was die Tiere betrifft, erinnere ich mich an einen großen Friesenhengst: Jedes andere Pferd hätte versucht zu fliehen, dieses Tier hat Kommandos befolgt, ist sogar gestiegen. Sehr beeindruckend. Ein anderes Mal sollte auf 2.500 Metern Höhe unbedingt eine Kuh vor die Kamera. Oder die Arbeit mit tschechoslowakischen Wolfshunden beim „Bergretter“, die teilweise noch das scheue Naturell eines Wolfs in sich haben.
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Das ist die sogenannte tiergestützte Therapie. Die kann man einsetzen, etwa um ein Trauma zu bewältigen. Ich wurde einmal um Hilfe gebeten für einen Jungen, der vom Hund gebissen wurde und der sich nicht mehr traute, Fahrrad zu fahren. In ganz kleinen Schritten erreichten wir, dass er am Schluss sogar mit einer großen Hündin Fußball spielte. Ich besuche regelmäßig mit Hunden soziale Einrichtungen und treffe dort unter anderem auch autistische Menschen. Diese sind gegenüber dem Pflegepersonal völlig verschlossen. Mit mir haben sie über den Hund als Vermittler gesprochen – der Hund sollte es mir gewissermaßen weitererzählen. Das sind ergreifende Erlebnisse. Ein Tier hat eben keine Erwartungshaltung. Und plötzlich passieren ganz tolle Sachen.
Hunde sollten das Auto von klein auf kennenlernen, so früh wie möglich, erst kurze, dann längere Strecken. Am besten klappt es mit einer Transportbox, die nur wenig Blicke auf die vorbeiflitzende Landschaft erlaubt. Zum einen sind sie dort gut untergebracht, zum anderen wird ihnen nicht so leicht schlecht. Man kann den Hund auch auf der Rücksitzbank transportieren, dann aber immer angeleint. Wichtig ist es, die Fahrt stets mit etwas Positivem zu verknüpfen, wie einer Runde Spazierengehen oder einem Hundetreffen.
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