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ERFOLGSGESCHICHTE AUS SÜDAFRIKA

WO EIN WILLE, IST AUCH WEIN

TEXT: Manuel EderEcke
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ca. 15 Minuten

Sie ist die Mutmacherin vom Kap der Guten Hoffnung: Die Erfolgsgeschichte von Ntsiki Biyela erzählt von Mut und Ausdauer – aber auch vom Kampf gegen Vorurteile. Die Subaru-Markenbotschafterin ist Winzerin von Weltruf und versteht ihre Weine als Liebeserklärung an ihre Heimat und hoffnungsvolles Zeichen des Wandels in Südafrika.

„Mein erster Schluck Rotwein hat mir überhaupt nicht geschmeckt“, sagt Ntsiki Biyela und lacht dabei. Immerhin ist sie heute mit ihrer Marke Aslina Wines eine der bekanntesten Winzerinnen Südafrikas und erntet weltweit Lob und Auszeichnungen für ihre Weine. Der Weg der engagierten Unternehmerin bis zu diesem Erfolg erforderte jedoch eine Menge Mut, eine ordentliche Portion Durchhaltevermögen und eine gute Prise dieser positiven Grundhaltung, die Ntsiki Biyela auszeichnet. Sie ist daher nicht nur eine wichtige Inspiration für junge Menschen in ihrem Land, sondern auch als Markenbotschafterin für die Landesvertretung von Subaru in Südafrika ein sympathisches Vorbild.

Die wichtigste Zutat für Ihren Wein? Viel Mut!

Doch der Reihe nach. Wie wurde eigentlich aus diesem ersten Schluck Rotwein eine Erfolgsgeschichte, die viel über die Gesellschaft in Südafrika verrät? „Ich war 20 Jahre alt, als ich zum ersten Mal überhaupt Wein getrunken habe, und hatte keinerlei Erfahrung damit“, erinnert sich Ntsiki Biyela. Aufgewachsen ist sie in dem ländlichen Städtchen Mahlabathini, und zunächst sah ihr Weg nach ihrem Schulabschluss nicht gerade nach einer steilen Karriere aus, wie für viele junge Frauen vom Land – und noch weniger für schwarze Menschen in Südafrika. Doch Ntsiki Biyela hatte andere Pläne mit ihrem Leben. Sie bewarb sich für ein Stipendium an der Stellenbosch Universität – und ergatterte 1999 einen geförderten Studienplatz. Dass es sich dabei ausgerechnet um ein Weinbaustudium handelte, war eher Zufall, erinnert sie sich. „Alles, was ich wollte, war, unbedingt zu studieren, das war mein Antrieb“, sagt Ntsiki Biyela. Gesagt, getan: Vom verschlafenen Hinterland ging es in die Großstadt, ohne je eine Weinrebe auch nur aus der Nähe gesehen zu haben.

ENERGIE SCHENKEN, UM KRAFT ZU GEWINNEN

Ntsiki Biyela ist die erste schwarze Unternehmerin in Südafrikas Weinbranche – und die erste schwarze „Winzerin des Jahres“. Ihre Weine genießen Weltruf, doch sie will vor allem eines sein: die Erste von vielen, die nach ihr kommen. Heute reicht sie jungen Menschen die Hand, um etwas von der Hilfe zurückzugeben, die sie selbst erfahren hat. Zum Beispiel durch ihr Engagement in einer Organisation, die Menschen zwischen 18 und 25 Jahren ohne Job oder Ausbildung auf eine Karriere in der Wein- oder Tourismusbranche vorbereitet. „Nicht nur ich schenke diesen jungen Menschen Energie, sondern sie geben mir auch Kraft zurück“, sagt sie. „Diese jungen Leute erinnern mich an mich selbst, und wir geben uns gegenseitig Hoffnung und Inspiration, die Dinge zu verändern.“

Alte Denkweisen sind zäh

„Meine Mitstudenten fragten mich, wieso ich mich an einer Universität mit der Lehrsprache Afrikaans einschreiben würde, wenn ich diese noch nicht einmal beherrschen würde“, erinnert sie sich. „Das stimmte zwar, aber warum sollte mich das abhalten?“ Doch natürlich sollte diese Frage vor 20 Jahren und wenige Jahre nach Ende der Apartheid vermitteln: „Eigentlich gehörst du nicht dazu.“ Es war nicht das letzte Mal, dass Ntsiki Biyela mit Durchhaltevermögen eine Barriere von Vorurteilen überwinden musste. Denn die Weinindustrie war – nicht nur in Südafrika – ein kleiner Zirkel von Insidern, die ihren Einfluss als Winzer und Weinbergbesitzer verteidigten. Sie erinnert sich: „Bei meinem ersten Praktikum nahm mich der Winzer mit zu einem Seminar. Als wir den Seminarraum betraten, waren dort alle Teilnehmer männlich und weiß. Es war nur noch eine weitere Frau vor Ort, doch sie verließ den Raum, noch bevor es überhaupt losging. In dem Moment wurde mir klar, dass ich mich in einer Branche mit wenigen erfolgreichen schwarzen Menschen und noch weniger Frauen behaupten musste.“

Anführungszeichen

Meine Weine sind eine Liebes­erklärung an mein Land und an meine Großmutter, deren Namen sie tragen. Aslina ist ein Schluck Südafrika im Glas.

AnführungszeichenNtsiki Biyela

Energie schenken statt Kraft rauben

Ntsiki Biyela ging ihren Weg unbeirrt weiter und schaffte 2003 ihren Abschluss an der Universität. „Natürlich hatte ich Angst davor, was mich als junge Winzerin bei meinem ersten Job erwarten würde – gerechnet habe ich mit dem Schlimmsten“, erzählt sie. Und manchmal war es auch nicht einfach. Zum Beispiel, wenn ihr Besucher sagten, sie würden doch lieber mit dem Winzer sprechen und nicht nur mit der Kellermeisterin. „Das irritierte mich natürlich, diese Menschen konnten ihr Bild von einem Winzer einfach nicht mit der Person in Einklang bringen, die direkt vor ihnen stand.“ Doch dann folgten auch andere Erfahrungen und Menschen, die ihre Hand ausstreckten. „Teamwork und Zusammenarbeit sind der Schlüssel, um Hindernisse zu überwinden – und beides ist zu finden, wenn man genau hinsieht. Sich auf Menschen zu konzentrieren, die positive Energie schenken, statt mit negativen Gefühlen Kraft zu rauben, ist eine wichtige Erkenntnis.“

WEINLAND SÜDAFRIKA IN ZAHLEN

Südafrika liegt auf Rang acht der weltgrößten Weinproduzenten. Weingenießer in Großbritannien sind der größte Abnehmer für Weinexporte aus Südafrika. Über 80.000 Menschen arbeiten direkt im Weinanbau, insgesamt finden aber zusätzlich bis zu 270.000 Menschen ein Auskommen rund um die Reben und den Tourismus. Waren 1990 noch 84 Prozent der Fläche mit Weißweinsorten bepflanzt, sind es zehn Jahre später nur noch 55,4 Prozent: Ein Wandel hin zu Qualität statt Quantität ist im Weinland Südafrika in vollem Gange.

1,5 Mio. Tonnen

1,45 Millionen Tonnen Wein wurden 2021 in Südafrika gepresst, plus
8,9 % zu 2020.

1.136 Liter Wein

1.136 Millionen Liter Wein wurden 2021 in Südafrika produziert, plus 9 % zu 2020.

19 Mio. Gläser

19 Millionen Gläser Wein aus Südafrika werden rund um die Welt genossen – und das Tag für Tag.

Quelle: Wines of Southafrica (www.wosa.co.za)

FAIRNESS, RESPEKT UND AUTHENTIZITÄT

Heute, fast 20 Jahre später, gibt ihr der Erfolg recht. Sie hat sich als erste schwarze Winzerin Südafrikas einen Namen gemacht. Doch bei allem Erfolg bleibt sie sich selbst und ihren Wurzeln treu. Sie ordnet sich nicht den gängigen Trends der Weinindustrie unter – was manchmal der einfachere Weg wäre. Ihre Marke benannte sie 2016 nach dem Namen ihrer Großmutter Aslina, bei der sie aufwuchs. Das ist ebenso eine liebevolle Erinnerung, aber auch eine Aufforderung, stets den Idealen ihrer Großmutter von Fairness und Respekt gerecht zu werden. Ihre Philosophie ist, die Weine authentisch zu lassen und mit dem zu arbeiten, was ihr die Natur Jahr für Jahr aufs Neue gibt. „Wenn ich meine Weine kreiere, lasse ich ihnen ihren Charakter, anstatt zu viel in die eine oder andere Richtung zu konstruieren“, sagt Ntsiki Biyela. Sie bietet verschiedene Weiß- und Rotweine klassischer Rebsorten wie Cabernet Sauvignon oder Bordeaux an. Besonders stolz ist sie aber auf eine eigene Kreation, den Umsasane. Diesen Cuvée kombiniert Ntsiki Biyela aus verschiedenen Rebsorten und Weinlagen zu einem Geschmack, der Weinliebhabern einen Schluck Südafrika im Glas schenken soll.

WEIN-POESIE: VON TABAK, PFLAUMEN UND SCHOKOLADE

Einen Artikel über Wein zu schreiben, geht natürlich nicht, ohne die berühmte Geschmacks-Poesie wenigstens einmal zu zitieren. Zum Umsasane zum Beispiel lässt sich sagen: „Die Assemblage besteht aus Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc sowie Petit Verdot und wird während 16 Monaten in Barriques ausgebaut. Das Resultat im Glas vermag zu überzeugen: intensives Rubinrot, vielschichtiges Bouquet mit Noten von schwarzen Früchten, Pflaumen, Tabak und dezenten Schokoladen-Anklängen, im Gaumen kräftig mit reifen Gerbstoffen und guter Säure, strukturiert, langer Nachhall.“

IN DER JAPANISCHEN KULTUR ZU HAUSE

Heute reicht der Ruf ihrer Weine um den ganzen Globus bis nach Japan, dem Heimatland der Marke Subaru. Sie selbst war schon mehrmals dort und ist von der Kultur fasziniert. „Meine Begegnungen erinnerten mich sehr an die Kultur der Zulu, in der ich selbst aufgewachsen bin. Der gegenseitige Respekt im Umgang miteinander spielt in beiden Kulturen eine große Rolle, das schätze ich sehr.“ Daher passte es gut für Ntsiki Biyela, Markenbotschafterin zu werden für ein durch und durch praktisches Auto wie den Subaru Forester. „Mir gefällt an Subaru das gewisse japanische Understatement, das ich auch für mein eigenes Handwerk anstrebe: Leistung spricht für sich und sorgt für verdiente Aufmerksamkeit.“ Vor allem aber schenke Subaru ihr Sicherheit, sagt Ntsiki Biyela: „Ich bin ständig unterwegs. Es ist eine Erleichterung, mich auf den Forester verlassen zu können.“ Und Ntsiki Biyela schont sich und ihren Forester nicht: „Das Gelände, in dem ich oft fahre, etwa in Weinbergen oder im Hinterland, ist manchmal wirklich nichts für schwache Nerven – aber mein Subaru meistert jede Herausforderung.“

Wandel braucht Zeit, aber er kommt

„Die eigenen Stärken und Schwächen zu reflektieren, Selbstvertrauen zu entwickeln und sich seiner eigenen Talente bewusst zu werden, ohne unbedingt auf Anerkennung von außen angewiesen zu sein, sind Eigenschaften, die es braucht, um sich auch gegen Widerstände durchzusetzen“, sagt Ntsiki Biyela rückblickend. „Echter Wandel braucht viel Zeit“, sagt sie. Denn echte Chancengleichheit für alle braucht vor allem Taten, nicht nur Worte. „Noch heute besuche ich Seminare mit wenigen Teilnehmerinnen – doch ich sehe auch, dass sich die Dinge langsam ändern.“ Sie blickt daher optimistisch in die Zukunft für ihre Branche, aber auch für Südafrika. „Ich frage mich jeden Tag: Was kann ich heute tun, um die Dinge zum Besseren zu verändern? Ich finde, es ist es wert, diese Herausforderung anzunehmen – und ich hoffe, ich werde diesem Anspruch als Winzerin und mit meinen Weinen gerecht.“ Ihr Rat an alle, die ihren Fußstapfen folgen wollen: „Macht es nicht nur wegen des Geldes – und habt Spaß daran, was ihr tut.“

MITTELMEER AM KAP

Südafrika ist das südlichste Land des zweitgrößten Kontinents der Welt. Die Küstenlinie misst stattliche 3.000 Kilometer. Mit rund 1,22 Millionen Quadratkilometern ist Südafrika etwa so groß wie Frankreich (643 Mio. km2) und Deutschland (357 Mio. km2) zusammen – Dänemark, Österreich, die Niederlande und Belgien passen dann aber locker auch noch rein. Der Weinanbau konzentriert sich im Wesentlichen auf den Südwesten des Landes. Das ist vor allem die Provinz Western Cape, die in etwa so groß ist wie Griechenland – und in etwa so mediterran ist dort auch das Klima. Damit sind die Bedingungen für den Weinanbau ideal.

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