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Wo alles beginnt

Zeitreise der Stromstärken

Text & Fotos:
Jörg Schwieder
Ecke
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ca. 15 Minuten

Willkommen zum Ausflug im Solterra, Subarus erstem rein elektrisch angetriebenen Fahrzeug in Deutschland. Wir nehmen Sie mit zu einer alten Stromquelle: dem bildschönen Jugendstilkraftwerk Heimbach in der Eifel. Überrascht hat uns nicht nur, wie reisetauglich unser futuristisch anmutender Begleiter ist – sondern auch eine unverhoffte Begegnung in der großen Generatorenhalle.

Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. Der Plus- und Minuspol eines Magneten etwa, um auf der wissenschaftlich sicheren Seite zu bleiben. Aber auch die Kombination „Alt“ und „Neu“ kann sich reizvoll ergänzen, wie man weiß. Wir planten daher nicht weniger als eine Zeitreise, die uns über 100 Jahre in die Vergangenheit führen würde. Unsere Zeitmaschine könnte besser nicht passen: der vollelektrische Subaru Solterra.

Das Stromzeitalter beginnt als Vision

Unser Zeitziel ist der 8. August 1905. Heimbach, mitten in der grünen, wasserreichen Eifel. Es war die Epoche des Jugendstils, die allerdings nicht nur die Kunst umfasste, sondern das gesamte gesellschaftliche Leben und insbesondere die Architektur prägte. Es war eine Gegenbewegung zum rückwärtsgewandten Alten, dem Historismus. Aber auch der von vielen als seelenlos empfundenen Industrialisierung sollte etwas Besseres entgegengesetzt werden. In der Form verspielt. Im Geiste gewagt. In der Vision fantastisch. Ein Durchbruch oder besser Aufbruch zu Neuem. Eine überaus positiv besetzte Grundstimmung in einer Zeit, in der sich vieles wandelte.

Meisterleistung der Ingenieurskunst

Der 8. August 1905 war der Tag, an dem die Betreiber des gerade fertiggestellten Wasserkraftwerks Heimbach mit einer für damalige Verhältnisse unglaublichen Leistung von 12 Megawatt (umgerechnet über 16.000 PS) den Neubau in Betrieb nahmen. Da die Anlage 1974 modernisiert und umfassend restauriert wurde, kann man sie in Teilen noch heute genauso bestaunen, wie sie damals errichtet wurde. Entscheidend für das Projekt war die 1899 gebaute Urfttalsperre zum Hochwasserausgleich im Flussgebiet der Rur. Ein gigantischer, fast 2,7 Kilometer langer Druckstollen sowie zwei stählerne Rohrleitungen von 200 Metern Länge leiten damals wie heute das Wasser der Urft aus dem Stausee über rund 110 Meter Gefälle zum Kraftwerk. Damals setzte die Macht des Wassers acht riesige Francis-Turbinen in Bewegung. 16 Tonnen Wasser stürzten sich pro Sekunde auf die stählernen Schaufeln der Turbinen, die ihrerseits acht 1.500 kW starke Generatoren über eine Seilkupplung in Bewegung setzten. Der Lärm im Kraftwerk war damals infernalisch, die Mitarbeiter wurden vom Vorarbeiter per Trillerpfeife instruiert, weil Gespräche unmöglich waren. Die ­Maschinen mussten ständig mit Öl geschmiert werden, die Luft war feucht und heiß. Dennoch blicken die Menschen der damaligen Zeit voller Stolz von den historischen Schwarzweiß- Fotos auf uns herab. Sie haben mit diesem Stromkraftwerk Geschichte geschrieben – und das war ihnen wohl bewusst.

Das Erbe der Pioniere

Zurück in der Zukunft des Jahres 2022, dürfen wir mit unserem elektrischen Solterra auf leisen Sohlen für einige Aufnahmen in die große Halle des Kraftwerks rollen. Hier stehen aus musealen Gründen noch zwei der acht originalen Turbinen-Generatoren-Einheiten. Die Stromerzeugung haben inzwischen zwei ungleich leistungsfähigere Maschinen übernommen, computergesteuert, versteht sich. Betreiber RWE nutzt sie, um auf Lastspitzen im Netz schnell reagieren zu können – einer der großen Vorteile von Wasserkraft. Bei aller modernen Technik ist es im Kern aber bis heute das Erbe der Pioniere von vor über 100 Jahren, das immer noch für Licht sorgt, Maschinen antreibt und Wärme spendet.

Brüder im Antrieb

Was hätten die damaligen Erbauer wohl gesagt, wenn sie gewusst hätten, dass Strom eines Tages sogar Automobile antreiben würde, sinnieren wir noch und kommen uns ein wenig vor wie Besucher eines fremden Planeten. Der Gedanke war offenbar so überheblich, dass uns der universale Zufall ansatzlos eine Lehre erteilen wollte. Denn dann steht er plötzlich vor uns: knallrot, kutschenartig, kesser Cabrio-Style, als Sitzbank ein rotes Ledersofa. Als Scheinwerfer dienen zwei Messinglaternen. Vorne prangt eine Plakette „LEMS Electric“ von 1903. Eine britische Elektroauto-Kutsche, ausweislich gebaut vor stolzen 119 Jahren. Wir staunen nicht schlecht. Batterieelektrische Mobilität ist offenbar deutlich älter, als man spontan vermuten würde. Über unseren Fund gibt es nicht allzu viele Fakten: 64 Kilometer Reichweite, 19 km/h Höchstgeschwindigkeit, Hersteller: London Electromobile Syndicate. Forscht man weiter, zweifelt man mitunter an seinem historischen Wissen über den Automobilbau. Um 1900 gab es tatsächlich mehr E-Autos als Benziner: 40 Prozent aller Automobile wurden mit Dampf, 38 Prozent mit Elektroantrieb und nur 22 Prozent mit Benzin betrieben.

E-Autos vor 100 Jahren

Noch bis etwa 1920 war das Elektroauto ein ernst zu nehmender Konkurrent zum Pkw mit Verbrennungsmotor. Schon 1898 schaffte das „La Jamais Contente“ als erstes Elektroauto über 100 Kilometer pro Stunde und hielt damit für kurze Zeit den Geschwindigkeitsrekord. Mehr noch: Das erste „Auto“ war nicht etwa der Patent- Motorwagen von 1885, sondern ein elektrisch angetriebenes Dreirad des Briten Anderson, das dieser zwischen 1832 und 1839 in Aberdeen, der Hafenstadt im Nordosten Schottlands, baute. Fast 50 Jahre früher! Allerdings war das Gefährt definitiv wenig nachhaltig, denn als Energiequelle diente Anderson eine Einwegbatterie, zur Stromerzeugung nutzte er – ausgerechnet – Rohöl.

DAS RAUMSCHIFF

Im Jahr 2022 entschließt sich der japanische Hersteller Subaru in Kooperation mit der Konzernmutter, seinen ersten rein elektrisch betriebenen Pkw auf den Markt zu bringen. Hätten wir die Erbauer des LEMS Electric damit persönlich besuchen können, hätten diese auf den ersten Blick vermutlich den Verdacht geäußert, das Teil könne mindestens fliegen (wenn nicht sogar den Weltraum bereisen). Gerade die Heckpartie wartet mit beeindruckendem Spoilerwerk auf. Aerodynamik spielt, das weiß man heute, bei der Konstruktion hocheffizienter Elektroantriebe eine besonders große Rolle. Der Stromer wirkt auf Bildern kompakt, doch das täuscht. Mit 4,69 Metern Länge und 1,86 Metern Breite überragt er einen Subaru Forester. Lediglich die Höhe (1,65 m) wurde etwas zurückgenommen – ebenfalls ein Zugeständnis an den Luftwiderstand.

Zieht Blicke auf sich

Das Fahrzeug ist ein wahrer Hingucker, was man an den Publikums-Reaktionen am Straßenrand schnell bemerkt. Die Grafik der LED-Leuchten vorne und hinten, das tiefe Hochglanz-Schwarz als Kontrastlack zum „Emotional Red Metallic“, einer der (behaupten wir mal) schönsten Rottöne im aktuellen Automobilbau (bestellbar mit dem Platinum- oder Platinum-Plus-Paket): Das hinterlässt Wirkung. Doch wer den Solterra nur von außen bewertet, verpasst das Beste. Die neue e-Subaru Global-Plattform wurde speziell rund um den neuen E-Antrieb konzipiert. Das führt unter anderem innen zu viel Raum auf allen Plätzen, insbesondere die zweite Sitzreihe wartet mit geradezu luxuriöser Beinfreiheit auf.

Empore für Elektrizität

Die Leitwarte des historischen Kraftwerks versetzt Besucher in Staunen: Von hier aus wurden die Generatoren gesteuert, in mehreren Schichten war das Kraftwerk rund um die Uhr besetzt. Alle Messgeräte und Schalter sind aus Messing gefertigt und auf Grundplatten aus Marmor montiert, einem Material, das Elektrizität nicht leitet. Die mannshohe Installation ist fast so breit wie das Gebäude und in edlem Mahagoniholz eingefasst. Die Leitwarte befindet sich auf einer Empore, die fast wie in einer Kirche über den historischen Maschinen thront. Direkt gegenüber auf der anderen Seite der Halle surren die Computer der modernen Generatoren, bläulich leuchtet ein Computerdisplay in einem nüchternen Metallpanel – größer könnte der Kontrast nicht sein zwischen emotionaler Technikbegeisterung der Jahrhundertwende und reinem Nutzwert der Gegenwart.

EV mit Subaru-Talenten

Der Solterra ist zudem das erste Elektrofahrzeug, das Subaru-typische Offroad-Tauglichkeit mitbringt: 21 Zentimeter Bodenfreiheit und X-Mode mit Gripcontrol sind hier die Stichworte. Die Allrad-Assistenz- Technologie optimiert das Zusammenspiel der elektrischen Achsmotoren vorn und hinten für optimalen Grip. Der Solterra reguliert präzise die Leistungsverteilung und setzt Bremseingriffe, auch wenn mal eines der Räder im unebenen Gelände die Haftung verliert. Das alles mit einer Zuverlässigkeit und Reaktivität, die überzeugen.

Allrad-tugend an Bord

Zwischenfazit: Subarus erstes E-Auto in Deutschland verfügt wie seine Verbrenner-Geschwister über klassische 4WD-Tugenden der Marke. Ein Fortkommen im Gelände oder im Winter ist damit sichergestellt. Zusätzlich haben die Ingenieure das Fahrwerk komfortbetont abgestimmt, kleine Unebenheiten werden sauber weggefiltert, das sachte Gleiten passt gut zur unglaublich leisen Geräuschkulisse des Fahrzeugs und zur EV-typischen Vibrationsarmut.

Solterra macht Laune

Der im Unterboden verbaute über 70 kWh fassende Akku platziert den Schwerpunkt extra tief, sodass der Solterra auch die Eifel-typischen Serpentinen mit Lust durcheilt. 6,9 Sekunden von null auf 100 versprechen eine druckvolle Beschleunigung, bis zu 160 km/h Top Speed sind möglich. Die 160 kW (218 PS) Leistung und 337 Nm Drehmoment ergeben in diesem Setup viel Potenzial für sorgenfreies Reisen und ordentlich Reserven für flotte Überholvorgänge (Stromverbrauch in kWh/100 km kombiniert: 16,0 (Comfort), 17,8 (Platinum), 17,9 (Platinum plus); CO2-Emission in g/km kombiniert: 0; Effizienzklasse A+++, Elektrische Reichweite in km: 466 (Comfort), 419 (Platinum), 416 (Platinum plus)). Das „Raumschiff“ macht Laune. Damit der Fahrspaß nicht zu früh endet, stehen bis zu 466 Kilometer Reichweite auf dem Papier. Damit lassen sich im Alltag und mit einem Akku-Füllstand von 10 – 80 Prozent (der Akku-Gesundheit zuliebe) gute 300 Kilometer ohne nachdenken realisieren. Mit 150 kW Ladespeed-Maximum an einer Schnellladestation, wie sie typischerweise entlang der Autobahnen anzutreffen sind, erreicht man die 80 Prozent SoC (engl. für State of Charge, Ladezustand) nach etwa 30 Minuten. Rund 29.000 Ladestationen für Elektroautos gibt es in Deutschland, jedes Jahr kommen Tausende neue hinzu.

Bedienung ohne Rätsel

Ein genauerer Blick noch in den Innenraum, denn auch dieser bietet einiges Neues: Das Cockpit wird dominiert von einer ausgesprochen breiten Mittelkonsole. Das Kombiinstrument hinter dem Lenkrad ist hochgesetzt und damit stets gut im Blick. Ein zentraler, heller und hochauflösender Monitor erlaubt Navigation und Einstellungen ohne Rätsel, die Logik des Menüs erschließt sich sofort. Es gibt nach wie vor Tasten, etwa am Lenkrad oder rund um das Getriebewählrad, etwa zur Verstellung der Lautstärke oder der Temperatur der Klimaanlage. Der Rückspiegel aktiviert auf Wunsch einen Fullscreen-Display und zeigt einen völlig störungsfreien Blick zurück. Der historische Blick zurück über 100 Jahre wiederum hat uns durchaus überrascht und auch ein wenig nachdenklich gestimmt. Was, so fragen wir uns, wäre gewesen, wenn die Ingenieure damals Strom die Vorfahrt eingeräumt hätten? Aber das ist eine ganz andere Geschichte ...

SICHER? SUBARU!

Als erstes Subaru-Modell verfügt der Solterra über Subaru Safety Sense, das verschiedene Assistenzsysteme bündelt. Neben einem Notbremssystem mit Kollisionswarner, der Hindernisse vor und hinter dem eigenen Fahrzeug erkennt und vor einem möglichen Zusammenstoß warnt, gehören beispielsweise eine Verkehrszeichenerkennung, ein intelligenter Geschwindigkeitsbegrenzer und ein aktiver Spurhalteassistent zum Serienumfang. Letzterer hält das SUV mit einem gezielten Lenkimpuls in der Fahrspur. Zentrales Bedienelement ist ein 12,3 Zoll großer Touchscreen, über den sich sowohl das Audio- als auch das Navigationssystem steuern lassen. In der Ausstattung „Platinum plus“ schafft ein Panorama-Glasdach einen lichtdurchfluteten Innenraum.

Alle Infos: Online

Alle aktuellen Informationen – unter anderem auch zum attraktiven Garantiepaket für das Fahrzeug und die Fahrbatterie – finden sich unter: www.subaru.de/solterra. Direkt zum Download stehen dort unter anderem auch der Modellprospekt und der Zubehörkatalog bereit.

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