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NUR FLIEGEN IST SCHÖNER

DIE KUNST DER KOMBINATION

Text: Manuel Eder
Fotos: Tom Weller
Ecke
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ca. 12 Minuten

Nur Fliegen ist schöner. Wenn Olympiasieger und Weltmeister Johannes Rydzek das sagt, weiß er als einer der wenigen Menschen, wie sich das anfühlt. Als Nordischer Kombinierer bringt er die beiden Disziplinen Skisprung und Langlauf seit vielen Jahren zur Meisterschaft. Mit Subaru kommt jetzt auch noch ein weiteres Talent dazu, um mit Fahren den Triathlon auf Eis und Schnee perfekt zu machen. Es ist uns eine besondere Ehre, dass Johannes Rydzek in der DRIVE über Ausdauer, Nervenstärke und die Faszination seiner Doppelsportart spricht.

WILLKOMMEN IM ALLGÄU

Prachtvoll – das ist vermutlich das Wort, das einem beim Blick auf dieses Foto in den Sinn kommt. Das Allgäu, das sind die Alpen wie aus dem Bilderbuch. Hier ist nicht nur Weltmeister und Olympiasieger Johannes Rydzek in seinem Element, sondern auch sein Subaru Outback, mit dem er hier gerade auf dem Weg zur nächsten Trainingseinheit auf der Langlaufloipe ist. Der Winter mit Eis und Schnee ist für den Nordischen Kombinierer natürlich sein Element, aber nicht nur. Die Allgäuer Alpen sind sein Kraftort, gerade auch im Sommer, wenn es auf dem Weg an die Spitze mal nicht wie sonst um Zehntelsekunden, sondern einfach nur ums Wandern zum Gipfelkreuz geht. Wir treffen Johannes Rydzek beim Training auf der Schanze, wo er von den vier Rädern seines Subaru dann auf zwei Skier wechselt und Fahren gegen Fliegen tauscht.

Johannes Rydzek im profil

Johannes Rydzek sagt, schon als Kind sei er über jeden Hügel gesprungen, der ihm unter die Skier kam. Mit der WM-Skisprung Arena in Oberstdorf vor der Haustür war der Grundstein für eine bemerkenswerte Wintersportkarriere als Nordischer Kombinierer gelegt. Mit 16 Jahren meisterte er seinen ersten Weltcup-Einsatz, mit 18 folgte seine erste Olympiamedaille, mit 19 holte er dreimal WM-Silber, mit 22 gewann er seine zweite Olympiamedaille und mit 25 Jahren war er schon sechsfacher Weltmeister.

Geburtstag: 9. Dezember 1991
Geburtsort: Oberstdorf
Verein: Skiclub Oberstdorf
Beruf: Wirtschaftsingenieur

Mehr zu Johannes Rydzek rund um Aktuelles, Erfolge und viele Fotos unter johannesrydzek.de

Faszination Der Kombination

Was macht man, wenn man sich nicht so recht entscheiden will? Man wählt gar nicht erst und macht stattdessen beides. Ein klein wenig geht so, wie Johannes Rydzek rückblickend erzählt, die Geschichte, wie er eigentlich zur Nordischen Kombination gekommen ist. Die einen sahen ihn eher auf der Schanze, die anderen eher in der Loipe – und heute macht er in seiner Sportart einfach beides. Wobei es mit dem Wort „einfach“ an dieser Stelle definitiv auch schon wieder vorbei ist – denn seine Sportart Nordische Kombination ist wirklich alles, nur nicht „einfach“.

Eine Leidenschaft für zwei Disziplinen

Johannes Rydzek bringt zwei Disziplinen unter einen Hut, die als gemeinsamen Nenner eigentlich nur die Skier unter den Füßen haben (und noch nicht mal das passt so richtig mit Blick auf Material und Bewegungstechnik). In der einen Sportart geht es um Sekundenbruchteile, explosionsartige Kraft – und im Wortsinn Abheben. In der anderen um ausgesprochene Marathon-Qualitäten, Ausdauer und zähes Durchhalten mit Kopf und Körper gegen Kälte und Erschöpfung. Das hört sich nach dem ewigen Kompromiss an, und ein wenig ist das auch so: „Zwei so unterschiedliche Sportarten jeweils zu 100 Prozent so wie eine Einzeldisziplin zu trainieren, ist einfach nicht möglich. Trainiere ich das eine, fehlt die Zeit beim anderen. Eine Verletzung in einer bremst mich auch bei der anderen aus.“

Anführungszeichen

Wenn die Schanze dich beim Absprung freigibt, ist das ein Gefühl der absoluten Freiheit.

AnführungszeichenJohannes Rydzek

Der Moment der absoluten Freiheit

Doch es sind Momente wie dieser, die lange Stunden im Training bei Wind und Wetter wettmachen: „Die Fahrt auf der Schanze ist einer der schönsten Momente, wenn ich alles loslassen kann und die Schanze mich freigibt. Dann packst du dieses monatelange Training in diese wenigen Sekunden. Wenn ich dann in der Luft bin, herrscht absolute Stille und ich spüre dieses Gefühl von Freiheit.“ Johannes Rydzek wäre nicht in der Top-Liga seiner Sportart – und mit einer eindrucksvollen Edelmetall-Sammlung von Medaillen und Pokalen im Regal –, wenn es dabei nicht auch immer ein bisschen um das Gewinnen und den Sieg ginge. „Schon als Kind war ich ein ziemlich schlechter Verlierer, das ist schon ein wenig besser geworden – aber nicht viel“, sagt er und muss ein wenig schmunzeln dabei. Aber dann erzählt er, wie er bei eisigem Wind bei der Olympiade 2018 in Pjöngjang in der Loipe gekämpft hat.

„Auch wenn sich sonst wahrscheinlich niemand an diesen fünften Platz erinnert, denke ich selbst an dieses Rennen so gerne zurück wie an manchen Sieg, weil das für mich selbst ein unglaublich schönes Erlebnis war.“ Triumphe bei Großereignissen, mit denen er sich mit einem Sieg für die Ewigkeit in die Chronik seiner Sportart schreibt, sind einmalige Erlebnisse, aber nicht der Grund, warum er bei Wind und Wetter auf den Skiern steht. „Aus der Leidenschaft für meinen Sport entsteht meine Kraft, um dann vielleicht auch wirklich einen Sieg zu holen, und nicht umgekehrt“, sagt er.

Die Nordische königsdisziplin

Die Nordische Kombination wird oft die Königsdisziplin des nordischen Skisports genannt. Die Athleten müssen dabei Skisprung und Skilanglauf gleichermaßen beherrschen. Bei den ersten Wettkämpfen 1887 kamen die Skispringer über Weiten von 20 Meter kaum hinaus – heute erreichen Spitzensportler bis zu 250 Meter. Am Schanzentisch beträgt ihre Geschwindigkeit bis zu 90 km/h. Beim Langlauf sind dann bis zu zehn Kilometer Distanz zu bewältigen. Besondere Herausforderung ist das gleichzeitige Training der Muskulatur für zwei gegensätzliche Ziele: maximale Sprungkraft einerseits sowie maximale Ausdauer andererseits. Gleiches gilt dann im Wettbewerb: Auf der Schanze kommt es auf komplexe und höchst anspruchsvolle Bewegungsabläufe in Sekundenbruchteilen an. Johannes Rydzek sagt: „Springen ist ein bisschen wie eine Hassliebe. Jedes winzige Detail ist beim Anlauf wichtig, um in Millisekunden den Absprung zu erwischen. In der Luft gilt es, jeden Muskel anzuspannen und trotzdem locker zu bleiben, und die Landung muss dann auch noch perfekt sitzen.“ Beim Skilanglauf heißt es dann – salopp gesagt: durchhalten bis zum Umfallen. Die Wettkampfformen in der Nordischen Kombination sind Einzelrennen von der Groß- und Kleinschanze sowie Staffel rennen. Alle folgen dem gleichen Grundprinzip, unterscheiden sich aber bei Regeln und Berechnungsmethoden.

Talent braucht Förderung

Und das ist ein Thema, bei dem er auch einen Berührungspunkt sieht, den sein Profisport und der normale Alltag teilen: Freude an dem, was man tut, setzt Energie frei, um mit Ausdauer dabei zu bleiben. „Dass ich diese Passion für mich gefunden habe, ist auch meinen Eltern zu verdanken, die mir erst die Freiheit ließen, meine Talente zu entdecken, und mich dann darin viele Jahre gefördert haben“, sagt Johannes Rydzek. „Das ist eines der größten Geschenke, die Eltern ihren Kindern machen können“, ist er überzeugt.

Spitzensport trifft Alltag

Weil wir gerade beim Leben außerhalb des Sports sind – Frage an Johannes Rydzek: Und was begeistert einen Wintersport- Weltmeister sonst noch? „Noch mehr Sport“, sagt er und lacht dabei. „Meine Familie und meine Ehefrau sind natürlich ein unglaublich wichtiger Ausgleich – und vor allem meine Frau erinnert mich auch immer daran, dass es auch noch ein Leben jenseits des Sports gibt.“ Und dann ist da natürlich noch der Kaffee, den er mit Hingabe für sich und seine Gäste nach allen Regeln der Kunst zubereitet. „Nur für kunstvolle Verzierung des Milchschaums bin ich dann doch ein wenig zu ungeduldig, um es zum echten Barista zu bringen“, gibt er zu.

Anführungszeichen

„Frühe Förderung von Talenten ist das schönste Geschenk von Eltern an ihre Kinder.“

AnführungszeichenJohannes Rydzek

Die Alpen als Rückzugsort

Bei der Freizeit – besonders im Sommer – kommt natürlich auch noch seine Heimat ins Spiel. „Dass ich im Allgäu aufgewachsen bin, mit einer Sprunganlage direkt vor der Haustür, hat meine Wintersportkarriere überhaupt erst ermöglicht. Im Sommer bin ich aber froh, dass die Bewegung in der Natur eben nicht Teil meines Sports ist und es nicht immer um Topleistungen im Grenzbereich geht. Wenn ich dann doch während einer Wanderung mal wieder ein wenig zu forsch antrete, erinnern mich meine Familie oder meine Freunde mit sanftem Nachdruck gelegentlich daran, dass ich nicht im Wettkampf bin.“ Diese Liebe zu den Alpen haben ihm auch seine Eltern mitgegeben, mit denen er viel in den Bergen unterwegs war. „Auch wenn die Trainer gerne mal die Augenbrauen hochgezogen haben, wenn ich mal wieder acht Stunden mit meinen Eltern auf dem Berg war – aber das ist ja sogar heute noch manchmal so“, sagt er und lacht. Sich entscheiden zwischen Winter und Sommer, Training und Natur, Fliegen und Laufen, das ist eben nicht so das Ding von Johannes Rydzek.

Bildschöne Sommergrüsse aus dem Allgäu

Nach so viel Wintersport nimmt uns Johannes Rydzek jetzt noch mit ins sommerliche Allgäu. Mit einem eigenen Fotokalender erfüllte sich der ambitionierte Hobbyfotograf 2023 einen Herzenswunsch: Sein Kalender zeigt 13-mal die heimische Bergwelt. „Wandern und Fotografie sind mein Ausgleich und das ideale Hobby, weil ich bei knapper Zeit beides wunderbar verbinden kann. Diese Fotos sind eine Liebeserklärung an meine Heimat und die Natur“, sagt er. Die Fotos sind entstanden in Morgen- oder Abendstimmung und zeigen das Alpenpanorama und die Tierwelt vom Steinbock über Murmeltiere und Gämsen bis hin zum stolzen Adler.

Foto Steinbock: Johannes Rydzek

Zwei Skier und Vier räder

„Meine Füße, das sind eigentlich die beiden Skier“, sagt er – und ist froh, dass sich Subaru jetzt mit einem Outback um das Fahren auf vier Rädern kümmert. Wintersportarten kämpfen traditionell um Aufmerksamkeit und Förderung – doch ohne beides geht es nicht, um Spitzensport beruflich zu betreiben. „Langlauf ist am ehesten noch ein Breitensport, aber der Skisprung ist natürlich schon eine Nische. Daher bin ich dankbar für alle meine Partner, die meine Leidenschaft für den Sport teilen und mich darin unterstützen“, sagt er. Das gilt vielleicht sogar noch ein wenig mehr für die Unterstützung durch das Sonthofener Subaru Autohaus Eimansberger als Sponsor-Partner für den Outback von Johannes Rydzek. „Für uns ist die Zusammenarbeit eine echte Win-win-Situation, denn durch das Sponsoring steigern wir nicht nur das Interesse an der Marke, sondern unterstützen unseren regionalen Wintersport, der auch mir persönlich als begeistertem Skifahrer sehr am Herzen liegt“, sagt Autohaus-Inhaber Stephan Eimansberger.

Outback im Team

Der Outback ist als neues Teammitglied zuständig für sichere Mobilität, gerade auch während der Hochphase von Training und Wettbewerben, mitten im Winter bei oft schwierigen Straßenverhältnissen und abgelegenen Zielen. „Das ist genau die Zeit, in der ich am meisten auf der Straße unterwegs bin, zum Training und zu Wettkämpfen im ganzen Alpenraum. Ohne Allrad ginge das gar nicht“, sagt der Profisportler. Dazu kommt eine echte Materialschlacht mit zwei kompletten Ausrüstungen, bestehend aus Skiern für Sprung und Langlauf, die ins Auto passen müssen. „Selbst wenn ich für einen einzigen Trainingstag unterwegs bin, kommt da schnell einiges zusammen.“ Klappe auf, Ausrüstung verladen, Klappe zu. Der Subaru Outback ist im Team Rydzek auch als Lademeister zuständig.

Fliegen oder Fahren?

Mit diesen Worten ist er auch schon wieder auf dem Sprung, buchstäblich. An diesem Interview-Tag im Februar herrschen nämlich ideale Wintersportbedingungen auf Piste und Schanze – noch dazu mitten in der Wettkampfsaison. Kein Wunder, dass Johannes Rydzek kaum zu halten ist. Fliegen oder Fahren? Für das Ausnahmetalent in der Luft und am Boden ist eine Ausnahme angebracht: Fliegen ist in seinem speziellen Fall tatsächlich vielleicht sogar noch ein bisschen schöner als Fahren.

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